Las Vegas und Valley of Fire

In Las Vegas hatte ich ein billiges Hotelzimmer für $65 die Nacht. Erstaunlich groß mit 2 Zimmern und sogar mit Pool war es doch das komfortabelste was ich die Woche hatte. Dennoch: Sicher hab ich mich hier nicht gefühlt. Die Rezessionen sprachen dann doch mal von aufgebrochenen Autos und auch die anderen Gäste… Nunja. Nächstes mal doch für $200 ins Bellagio! Nach etwas relaxen am Pool, während ich auf mein Zimmer warte, dem Versuch nochmal ne Runde zu pennen und nachdem ich mich endlich, nach 2 Tagen ohne Dusche und mit bestimmt 6 Lagen Mix aus Sonnencreme und Scheiß vom Death Valley, frisch machen konnte bin ich dann so gegen 18 Uhr in die Stadt der Sünde rein gelaufen. Ich bin fast den kompletten Strip einmal rauf und runter und war in etwa 4 oder 5 Hotel-Casinos & Einkaufszentren. Es ist anders als ich es mir vorstellte: Ich dachte es gibt Hotels und es gibt Casinos. Aber dass jedes Hotel sein eigenes Casino im EG hatte wusste ich bisher nicht. Im Vergleich zu dem in Melbourne waren die aber alle eher winzig. Jedes hatte genau die selben Automaten und nur ein Handvoll Roulette und Karten-Tische. Das war in Melbourne anders. Wie alles in Australien größer. Mehr „Auswahl“.

Die Stadt selbst polarisiert ja sehr stark: Es gibt Leute die lieben sie und es gibt Leute die hassen diese übertriebene, dekadente und künstliche „Scheiße“. Ich fand es eigentlich ganz interessant und denke auf einem Junggesellenabschied oder einem Firmenmeeting – wie wir es in San Francisco hatten – kann man hier echt richtig, RICHTIG Spaß haben. Vorausgesetzt mal will ein paar Dollar los werden 😉 (und dafür besoffen ins Bett).

Ich dennoch hatte an dem Abend so überhaupt GAR KEINEN Bock auf Konsum. Es gab unendlich Restaurants, unendlich Cocktails und Bier-Stände. Alles sah lecker aus. Aber ich hatte weder hunger (schließlich hatte ich an dem Tag schon ein Müsli und 2 Scheiben Käse-Paprika-Toast) noch den Bock alleine zu saufen. Immerhin eine 4$ Cola gönnte ich mir. Auf alleine zocken – ja, man könnte selbst entscheiden wo/wie lange/wie viel ohne dass jemand genervt neben dran steht, ohne dass mein seine „Strähne“ unterbrechen muss – war mir aber irgendwie auch nicht. Und ich hatte ja auch schon in Melbourne $100 in 10 Minuten gelassen. Es gab auch mindestens zwei Arcade „Hallen“ mit Flippern und lustigen Spielbuden Automaten. Auch einen Guitar Hero Arcade an dem ich etwas verweilte und ein paar Songs anderen Leuten zuschaute. Auf den hatte ich dann noch mit am meisten Bock. Aber solo für $1 pro Song? Näh. Ich hab das Spiel daheim kostenlos! Und Leute die mit zocken? Well, alle, ALLE waren dort als Gruppe oder eher noch: Als Pärchen unterwegs. Nach ein paar Stunden wurde ich immer genervter von Pärchen, von bekifften, von betrunkenen Leuten, von fetten Ami-Tussies die sich in viel zu enge Kleider pressen (wer will denn sowas sehen???), von Typen die mir Kärtchen von Nutten zustecken wollten, von diesen „Opfern“ die rauchend wie Zombies am Einarmigen Bandit saßen und von Ami-Slang-Blabla aus jeder Ecke. Letztendlich fand ich eine Parkbank direkt vor dem Exkalibur-Casino – wohl zwischen Valet Parkdeck und Straße – an dem keine Menschen waren. Endlich mal Ruhe! Nun saß ich da und dache darüber nach was ich hier eigentlich gerade mache. Immerhin konnte ich meiner Freundin daheim schreiben wie scheiße es allein in der Partystadt Vegas ist und nach ein paar verdrückten Tränen merkte ich, dass ich knapp dran bin um den Vulkanausbruch vorm Mirage zu sehen. Also runter schlucken und auf geht’s! Ein letztes Ziel für den Abend und dann doch schon um 11 ins Bett. Wie lahm! Die Google Maps Prognose mit 33 Minuten zu Fuß rechnete nicht MILLIONEN VON CHINESEN UND BESOFFENEN AMIS mit ein. Ellbogen vor und Gas! 5 Minuten vor der letzten Show war ich dann da. Ja und hat sich gelohnt: Eine Mischung aus beleuchteten Wasser- und Flammenwerfern (letztere leuchten von selbst) simulieren einen Vulkanausbruch. Das ganze geht dann so 5 Minuten. Sehenswert! Etwas aufgemuntert doch noch was cooles gesehen zu haben bin ich dann nochmal ins Mirage rein, holte mir einen Serious Strawberry für $7 beim Starbucks und überlegte ob ich nicht doch kurz an einem Kartentisch Platz nehmen will. Aber das Publikum. Ne. Ich fand niemanden der sympatisch aussah. Weder von den Dealern – Die gucken alle als haben sie MEGA FREUDE an ihrem Job – noch an den Spielern. Chinesen, aufgetakelte Pärchen, graue Haare, oder aufgepumpte Ami-Machos.

Also ab ins Bett. Las Vegas… Mit ner Gruppe zum Party machen: Gerne. Als Paar vielleicht auch – wobei ich nicht sicher bin was man dann hier will? Wenn man komplett irre ist und denkt mit spielen reich werden zu können: Ab hin da. Aber alleine? Nope.

Am nächsten Morgen ging es dann verhältnismäßig spät los Richtung Valley of Fire. Keine gute Idee. Es waren irgendwas über 35°C und UV Index EXTREM. Ich verstehe woher der Name kommt: Nicht von den roten Steinen, sondern von dem FEUER was von oben, unten, der Seite – eigentlich von ÜBERALL auf einen brennt! Ich ließ mich aber dennoch nicht davon ab fast jeden der „kurzen“ 1 mile hiking trails zu machen. Und es hat sich auch gelohnt. Eine fette Eidechse und jede Menge rote oder andersfarbige Steine. Ein Freund meinte „rote Steine halt… meh“. Maus meinte „Der Hit! Musste sehen!“. Ich muss zugeben: Ja doch, Steine halt, aber besser als Bäume halt. Ein paar der doch sehr bunten Formationen lockten mich dann trotz der 35°C näher an sich ran. Ich scheine mehr ein Stein-Fan als ein Baum-Fan (Sequoia) zu sein 😛 – wobei letztere immerhin Schatten spendeten. Aber Steine bieten auch mehr Chance auf Eidechsen, Schlangen und Spinnen. 😉

Total verschwitzt und mit den bekannten 6 Lagen Sonnencreme freute ich mich auf den kostenlosen Campingplatz den ich in der WikiCamps App fand. 30 Minten fahrt stand ich vor dem Lake Mead. Ja, schön! Aber… Was machen die fetten schwarzen Allrad RAM Karren hier? Was machen ne handvoll Typen hier und ne handvoll da? Was macht die offene Sporttasche mit Klamotten und Bikini daneben auf dem Boden fernab vom See, fernab von Autos? Nope. Das war evt einer der Momente wo alleine reisen sicherer als in ner Gruppe sein kann. Man traut sich weniger und fährt ganz nach: Better be safe than sorry und hau hier schnell wieder ab! Also doch nochmal ne Stunde fahrt zum nächsten Government Campingplatz für $20 die Nacht. Letztendlich war dieser auch kostenlos wein der Empfangsbereich neu zementiert wurde. Cool 😀 Ab in See, leider keine Dusche. Abendessen und ab ins Bett. Morgen dann zum Grand Canyon oder so…

3 Gedanken zu „Las Vegas und Valley of Fire“

  1. Hi Felix,
    gibt es nicht noch andere Sachen, die du auf dem Weg nach L. A. anschauen kannst? Ich befürchte, du wirst dich dort nach 2 Tagen langweilen!
    Wie wäre es, wenn du noch San Diego mitnehmen würdest? Da gibt’s auch Einiges zu sehen und lecker Futter! 😀
    Ja, liegt fernab, aber könnte sich lohnen. :*

  2. Las Vegas scheint ja sehr speziell zu sein. Kommt wir vor, wie ein erweitertes Phantasialand wo man auch zocken kann, aber was nach sich zieht, oder was anzieht, besser ausgedrückt, was nicht so Spaß macht. Fahr doch nach Monterey Bay, mal die Fische im Aquarium anschauen, das beruhigt! 🙂

  3. Macht richtig Spaß deine Berichte und Erfahrungen zu lesen, könnte das stundenlang machen 🙂 Was ein Erlebnis!

    Hab noch eine richtig tolle Zeit!

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