Los Angeles: Warner Bros, Hollywood und Beverly Hills

Die letzten 2 Tage in LA ließ ich es langsamer angehen. Ursprünglich hatte ich die Idee den Universal Studios Freizeitpark zu besuchen, mit Jurassic Park und Harry Potter Fahrten. Nachdem ich dann aber die Preise ($200 mit express lane) gesehen habe und gelesen habe, das die meisten Fahrten wohl 4D Simulator Fahrten sind und dort überdurchschnittlich viele Leute kotzen war mir klar: Nix für Felix, dem in VR schon bei Bewegungen übel wird! Also entschied ich mich für die Warner Bros Studios Tour. Diese ging 2 Stunden durch die doch etwas betagten Studios. Ich finde die $65 war es nicht wert. Vielleicht $30 und nochmal $10 wenn man Big Bang Fan ist: Das war mein Highlight auf der Tour! Ich konnte direkt an den 2 Wohnungen und dem Aufzug dazwischen vorbei laufen! Leider Bilder verboten 🙁

Der Rest der Tour, mit Bildern, waren Fake-Gebäude mit Fake-Ziegelsteinwänden, viele Kostüme und Batman Autos. Ganz cool aber viel zu langatmig und ohne tiefere Einführung in „So wird hier gefilmt“. Mehr „So sieht es aus wenn hier nicht gefilmt wird.“. Dennoch, ihr kennt die Kuss-Szene aus Spiderman? Das war in Bild 4:

Um 12 Uhr rum war die Tour dann vorbei und ich hatte den Rest des Tages für „Hollywood“. Also kurz zum Wahrzeichen Aussichtspunkt. Paken unmöglich: Foto beim „Fahren“ (Stop&Go). Weiter nach…. hmmm hier auf Google Maps ist „Psycho House“, sieht zu verkommen aus um kostenpflichtig zu sein, mal gucken. Runter vom Highway und, ups, jetzt bin ich im Parkhaus vom Universal Studios Park. $25 bitte. Wenden is nich. Ah verdammt! Naja, da ist ja noch diese Movie-Einkaufs-Restaurant-Meile vor dem Park. Mach ich die. Auf der Meile neben dem Kino war eine fette Leinwand auf der das Deutschland Spiel lief, gerade die letzten 5 Minuten gesehen. Purer Zufall. TOOOOR. Viele Leute haben gejubelt. Wie cool is das denn 🙂 So, wie ist das jetzt. Nach der unklaren Beschreibung der Dame beim Parkplatz Ticketschalter und einer Nachfrage im Kino was auch hier gelegen ist: Ja, ich bekomme $20 vom Parkticket wieder wenn ich ins Kino gehe! Deadpool 2 kostete $18,75 – Also wenn ich jetzt um 14 Uhr einen Kinofilm anschaue bekomme ich dafür $1,25? Deal! Leider muss ich zugeben: Viele der Witze habe ich nicht verstanden. Oft mein Problem wenn ich Filme in Englisch sehe. Dennoch: Cooler Film! Cooles Erlebnis hier in USA – in Hollywood – ins Kino zu gehen. Ausklingen ließ ich den Tag dann auf dem Walk of Fame. Oder eher shame? Weil viel mit Glamour und Fame war hier nicht. Viel mit Tourie-Shop hinter Tourie-Shop, gedrängelt von Touries und Obdachlosen und viel viel dreck und immer das Aroma von Kacke in der Nase  – kennt man ja aus San Francisco.

Den Sonntag verbrachte ich dann gemütlich in der Gegend um das AirBNB und lief rüber zu dem Original Farmer’s Market mit lauter Fress-Ständen aneinandergereiht mit Tischen dazwischen. Hier wäre ich glaube ich öfter als Anwohner! Nach einem Frühstück ging es dann weiter zu diesen natürlichen Teer-Gruben mit Museum mitten in einer Stadt. Was wie warum Teer und Asphalt mit Erdöl zu tun haben weiß ich leider immer noch nicht. Da haben es die Amis nicht so: Erklären. Warum auch? Will ja keiner wissen! Hauptsache hier sind tote Tiere im Teer. Das ist genug Info! Etwas Info über die Knochen und wie diese ausgegraben und präpariert werden gab es. Die Schädel im letzten Bild sind übrigens von Dire Wolfs: Die Wölfe aus Game of Thrones!

Ab ins AirBNB und Heimflug! Langsam bin ich auch echt voll von Erlebnissen und Eindrücken! Sind ja 3 Wochen zum Verarbeiten vor der nächsten Reise 😉

Route 66 über Joshua Tree NP nach LA

Der Grand Canyon war der letzte Zipfel meiner ungeplant geplanten Reise und der „Heimweg“ nach Los Angeles stand vor der Tür. Etwas müde des Campings und da ich auch bei meiner online Suche in LA keinen ordentlichen Campingplatz gefunden habe, buchte ich mir ein AirBNB für Freitag bis Montag. 300€ die ich nun doppelt ausgeben werde… Naja, Lehrgeld: Immer den Anfang und das Ende der Reise etwas vorplanen/buchen!

Da es aber 7 Stunden Fahrt waren habe ich mir die Strecke eingeteilt und eine letzte Nacht im Joshua Tree Nationalparkt ausgesucht. Der Park liegt etwa auf halber Strecke mitten in der Wüste. Bei der Wetteraussicht von Tags 44°C und Nachts runter auf angenehme 25°C entschied ich mich die Fahrt so weit wie möglich zu strecken und es so wie auch schon im Death Valley zu machen: Spät rein, früh raus! Also was tun auf der Fahrt quer durch die Wüste? Ah! Die Route 66 verläuft hier doch etwas geschlängelt neben dem neuen Highway! Und einen Tipp für eine kleine Western-Stadt hab ich von einer deutschen Familie im Grand Canyon ja auch bekommen. Auf der doch sehr einsamen Route 66 hatte ich dann die Idee eine Aufnahme mit der Drohne zu machen. Im Schatten des Autos sitzend versuchte ich mein Glück. Aber irgendwie wollte die Hummel 2 nicht so wie ich… Kurz darauf meldete sie sich mit „Hauptcontroller Fehler“ und ich rief sie sofort zu mir zurück…. Oh oh. Macke oder bei >40°C im Schatten einfach zu heiß? Werde ich daheim rausfinden… Ich konnte es im Schatten gerade so aushalten. In der Sonne. UFF! Nicht mehr als ein paar Minuten!

Im Städtchen Oatman auf der Route 66 angekommen erwarteten mich neben vielen parkenden Autos und lauter Tourie-Shops auch ein wenig Western Flair und jede Menge Esel 🙂 Aber wenn nicht jemand Futter hingeschüttet hat standen diese wie ausgestopft im Schatten auf den Wegen. Warum auch bewegen bei der Temperatur? Doofe Menschen! Aber durchaus ein lustiger kleiner Ort. Na, dann unterstützen wir diesen doch mal und gehen in einem der 2 Restaurants was essen. Ein leckerer Western-Burger wurde es… Irgendwie bin ich doch im USA Lifestyle angekommen: Burger, Burger und mehr Burger!

Mit gefülltem Magen und nach 2 großen Gläsern kaltem Tee ging es dann weiter und nach ein paar Stunden Fahrt kam ich zusammen mit dem Sonnenuntergang im Joshua Tree Nationalpark an. Erwartet hatte ich bis 23 Uhr noch 30°C. Aber hey, es war super angenehm und nach meiner obligatorischen Sicherheits-Runde – man will schließlich wissen ob um einen herum Vergewaltiger, Amis mit Knarren oder sonstige Party-People campen – traf ich auf ein deutsches Paar, welches die Tour genau andersrum machte. Sie unterrichtet Flüchtlinge in Deutsch und er ist Polizist. Na super! Dann ist der Spot hier schonmal sicher 🙂 Nach ein paar Bier und dem erste mal, dass ich auf der Tour etwas angetrunken war ging es dann auch um 22 Uhr ins Bett. So schnell wie ich eingeschlafen war wachte ich um 0:30 auch wieder auf. Irgendwer trippelte, schrie und heulte abwechselnd nach Mami und dann wieder in total ernstem, nüchternen Tonfall nach seinen Freunden. Alles in einem Englisch, welches ich kaum verstehen konnte. Irgendwas mit er sitzt jetzt hier und er liebt diesen riesen Felsen (Ja, ich auch, der sollte mir im Morgen schatten spenden!) und dann immer hin und her zwischen heulen, wütend auf sich selbst, wütend seine Freunde rufen, etc. Der Typ war auf jeden Fall auf einem echt fiesen Trip! „Ab in die Wüste und Drogen schmeißen.“ -> Sicher eine SUPER IDEE! Nicht wissend wo genau der Typ steht und wie der drauf ist – teilweise sehr sehr wütend klang er! – hielt ich mich an meinem Autoschlüssel mit dem roten PANIC Knopf (Alarmanlage an) fest und versuchte kein Geräusch zu machen… Nach etwa einer Stunde lief er weg, zu seinen 3 Freunden. Kam dann aber wütend wieder. Doch kurz darauf kam dann auch sein Kumpel und hatte ihn mit Hunderten von „Hey m8, I love you!“ von seinem Horrortrip runtergebracht. Mittlerweile gegen 2 schlief ich dann wieder ein.

Die scheiß Nacht hielt mich aber nicht davon ab wieder um 6 auf den Beiden zu sein und ein paar kleinere Wanderungen in diesem Park zu machen. Lustig wie diese großen Yucca-Bäume, wie der Volksführer Josua, ihre Arme in den Himmel strecken – daher auch ihr Name.

Aber es wurde dann doch sehr sehr schnell sehr sehr heiß und so fuhr ich wieder raus aus dem Park. Beim herausfahren durfte ich dann dieses mal auch den Eintritt von $35 berappen! Insgesamt war ich jetzt $5 unter dem Annual Pass. Also… nächstes mal einfach kaufen das Teil… Im ersten Ort gab es dann auch einen Laden mit großen SHOWER Schild und nach 4$ für 7 Minten Wasser fühlte ich mich wieder wesentlich besser! So konnte ich dann auch nach LA fahren und bevor ich im AirBNB einchecken kann noch etwas in der Stadt mitnehmen! Ich fuhr an den Venice Beach den man sicher aus Spielen wie GTA oder aus Film und Fernseh kennt: Strand mit Rummelplatz, Mucki-Buden und jeder Menge Fleischbeschau auf Rollerblades. So kannte ich es zumindest. Well, es war trüb. Keine blauen Strand-Bilder heute. Und von diesen Roller-Girls und den krassen Mucki-Buden Typen die ich aus Youtube kenne nichts zu sehen. Heutzutage dominieren Touries auf Elektro-Scootern. War aber auch lustig anzusehen wie manche Leute zu zweit auf den Rollern standen. Ein Paar, er am Fahren und lenken, sie vor ihm mit dem Handy in der Hand. Wie ist hierfür das Jugendwort? Roll-Smombie (Smartphone Zombie)?

Nach knapp 10 Meilen zu Fuß machte ich mich dann auf ins AirBNB. 3 Nächte mit Dusche und ohne den üblichen „wo penn ich heute“-Stress!

Hoover Dam und Grand Canyon

Nach einem lazy morning auf dem Lake Mead Campingplatz, so heißt der gestaute Colorado River / Der Damm-See vorm Hoover Dam, fuhr ich rüber zu eben diesem gigantischen Bauwerk. Erstmal $10 fürs Parken und dann nochmal $15 für eine Tour zu den Turbinen. Aber hat sich gelohnt! Man guckt erst einen kleinen Film und läuft dann durch Katakomben, sieht eines der 4 Rohre und letztendlich die Turbinen selbst. Ich habe mal die Schematik hier mit rein. Das ganze Teil funktioniert so: Die 4 seltsamen Türme vorne sammel das Wasser, jagen es durch 4 dicke Rohre (eins im Bild unten) und verteilen es dann in je 4 kleinere Rohre (kleiner = mehr Druck) welche dann zu den Generatoren gehen. Das ganze ist fair aufgeteilt in 8 auf Nevada Seite und 8 auf der von Arizona. Laut Video versorgt das Teil ~1 Million Menschen mit Strom. Aktuell laufen aber nur die 1/2 (leuchtende Lampen oben am Generator) weil die Hauptaufgabe ist nicht die Energieerzeugung sondern Überflutungen abzufangen und Wasser für die umliegende Region bereitzustellen. Interessant finde ich wie niedrig das Damm-Level ist. Wahrscheinlich ist Las Vegas und alles hier drumrum in 50 Jahren eine Geisterstadt… Wer weiß…

Auf jeden Fall ein sehr erstaunliches Bauwerk und auch über den Bau lernt man bei der Tour so einiges. Mitunter dass die Arbeiter damals so 4$ am Tag verdient hatten, was damals echt gut war. Oder dass zur Kühlung von dem Beton lauter Rohre eingebaut wurden durch welche permanent Wasser floss: Ein riesen Wärmetauscher sozusagen.

Nach dem Damm ging es weiter gen Grand Canyon und ich suchte mir einen Campingplatz eine Stunde entfernt aus. Das erste Mal mit warmer Dusche UND Internet! WOW! Direkt die nächste Nacht hinterher gebucht! Zeit ist aktuell eins meiner kleinsten Probleme – Ich war doch echt schnell, ja zuuuu schnell unterwegs.

Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr wieder los und ab zum Canyon. Vielleicht klappt das mit dem Eintritt ja wieder. Um kurz nach 7 am Gate. Denkste. Scheinbar stehen die Arizonaner früher auf als die Kalifornier. Also $35 geblecht und erstmal zu dem Wanderweg ohne Menschen den ich mir im Internet vorher ausgesucht habe. Mit einer Schüssel Müsli in der Hand die INJURY & DEATH Warnungen gelesen. Hmmm, nicht maintained der trail. Damals von Mienenarbeitern angelegt. Naja, ich guck mir das mal an… Eigentlich wollte ich bis auf dieses Hufeisen, das 2. Bild „Horseshoe Mesa“. 5km und 700m runter. Klang machbar. Der Weg an sich war auch ganz ok. Ja, es ging steil runter und ein falscher Schritt und man ist tot. Aber so ist das halt. Aber es war weitaus weniger rutschig (eigentlich gar nicht) als der im Yosemite Park. Nach einer halben Stunde vorsichtigen Abstiegs sah ich dann vor mir wie verdammt weit es noch weiter geht. PUUUH! Und ich scheine hier echt KOMPLETT ALLEINE zu sein. Außerdem sollen es so um die 40°C heiß werden und ich weiß nicht wie lange ich hoch brauche. „Ach Mist. Ich breche den Pfad ab und mach die Tourie Nummer oben!“ Auf dem Weg hoch kam mir ein Mädel – auch alleine – entgegen. Hmpf. Wär ich doch nicht der einzige Mensch auf dem Pfad und jemand könnte Hilfe holen wenn was passieren sollte. Aber ne, jetzt war ich schon wieder so weit hoch… Ich brauchte 30min runter und 45min hoch. Und fuhr zum Visitor Center. Mittlerweile nach 10 Uhr bereute ich die Entscheidung SO RICHTIG. Siehe Bild 4! Aber: Keine 200m den horizontalen Wanderweg weiter waren es dann doch nur noch eine Handvoll Leute. Diese Amis und Chinesen ey… Raus ausem Auto, Foto machen, rein ins Auto. Google meint ich wäre 3h zu Fuß unterwegs gewesen. Das stimmt nicht. Ich bin fast den ganzen South Rim Pfand entlang bevor die Hitze doch echt schlimm wurde. Ab dann in ich doch auch wie 1 echter Tourist mit dem Shuttlebus von Point zu Point. Ja doch, auch dort waren ein paar schöne Aussichten dabei! Siehe die letzten 4 Bilder. Und auch wenn die Fotos das kaum einfangen können: Das konnte es das Auge vor Ort auch nicht. Es sah für mich aus wie eine gigantische 2D Fototapete. Man kann hier einfach nicht einschätzen wie weit das eigentlich ist!

Dennoch: Ich glaube der Horseshoe Pfand wäre machbar gewesen. Ich muss zugeben: So sehr ich „laufen“ ja hasse und Radfahren bevorzuge: Eine Wanderung in solch einer Gegend mit Zelt dabei und unten übernachten hätte durchaus auch mal was! Vielleicht auf der nächsten Tour Mausie?! 😉

Las Vegas und Valley of Fire

In Las Vegas hatte ich ein billiges Hotelzimmer für $65 die Nacht. Erstaunlich groß mit 2 Zimmern und sogar mit Pool war es doch das komfortabelste was ich die Woche hatte. Dennoch: Sicher hab ich mich hier nicht gefühlt. Die Rezessionen sprachen dann doch mal von aufgebrochenen Autos und auch die anderen Gäste… Nunja. Nächstes mal doch für $200 ins Bellagio! Nach etwas relaxen am Pool, während ich auf mein Zimmer warte, dem Versuch nochmal ne Runde zu pennen und nachdem ich mich endlich, nach 2 Tagen ohne Dusche und mit bestimmt 6 Lagen Mix aus Sonnencreme und Scheiß vom Death Valley, frisch machen konnte bin ich dann so gegen 18 Uhr in die Stadt der Sünde rein gelaufen. Ich bin fast den kompletten Strip einmal rauf und runter und war in etwa 4 oder 5 Hotel-Casinos & Einkaufszentren. Es ist anders als ich es mir vorstellte: Ich dachte es gibt Hotels und es gibt Casinos. Aber dass jedes Hotel sein eigenes Casino im EG hatte wusste ich bisher nicht. Im Vergleich zu dem in Melbourne waren die aber alle eher winzig. Jedes hatte genau die selben Automaten und nur ein Handvoll Roulette und Karten-Tische. Das war in Melbourne anders. Wie alles in Australien größer. Mehr „Auswahl“.

Die Stadt selbst polarisiert ja sehr stark: Es gibt Leute die lieben sie und es gibt Leute die hassen diese übertriebene, dekadente und künstliche „Scheiße“. Ich fand es eigentlich ganz interessant und denke auf einem Junggesellenabschied oder einem Firmenmeeting – wie wir es in San Francisco hatten – kann man hier echt richtig, RICHTIG Spaß haben. Vorausgesetzt mal will ein paar Dollar los werden 😉 (und dafür besoffen ins Bett).

Ich dennoch hatte an dem Abend so überhaupt GAR KEINEN Bock auf Konsum. Es gab unendlich Restaurants, unendlich Cocktails und Bier-Stände. Alles sah lecker aus. Aber ich hatte weder hunger (schließlich hatte ich an dem Tag schon ein Müsli und 2 Scheiben Käse-Paprika-Toast) noch den Bock alleine zu saufen. Immerhin eine 4$ Cola gönnte ich mir. Auf alleine zocken – ja, man könnte selbst entscheiden wo/wie lange/wie viel ohne dass jemand genervt neben dran steht, ohne dass mein seine „Strähne“ unterbrechen muss – war mir aber irgendwie auch nicht. Und ich hatte ja auch schon in Melbourne $100 in 10 Minuten gelassen. Es gab auch mindestens zwei Arcade „Hallen“ mit Flippern und lustigen Spielbuden Automaten. Auch einen Guitar Hero Arcade an dem ich etwas verweilte und ein paar Songs anderen Leuten zuschaute. Auf den hatte ich dann noch mit am meisten Bock. Aber solo für $1 pro Song? Näh. Ich hab das Spiel daheim kostenlos! Und Leute die mit zocken? Well, alle, ALLE waren dort als Gruppe oder eher noch: Als Pärchen unterwegs. Nach ein paar Stunden wurde ich immer genervter von Pärchen, von bekifften, von betrunkenen Leuten, von fetten Ami-Tussies die sich in viel zu enge Kleider pressen (wer will denn sowas sehen???), von Typen die mir Kärtchen von Nutten zustecken wollten, von diesen „Opfern“ die rauchend wie Zombies am Einarmigen Bandit saßen und von Ami-Slang-Blabla aus jeder Ecke. Letztendlich fand ich eine Parkbank direkt vor dem Exkalibur-Casino – wohl zwischen Valet Parkdeck und Straße – an dem keine Menschen waren. Endlich mal Ruhe! Nun saß ich da und dache darüber nach was ich hier eigentlich gerade mache. Immerhin konnte ich meiner Freundin daheim schreiben wie scheiße es allein in der Partystadt Vegas ist und nach ein paar verdrückten Tränen merkte ich, dass ich knapp dran bin um den Vulkanausbruch vorm Mirage zu sehen. Also runter schlucken und auf geht’s! Ein letztes Ziel für den Abend und dann doch schon um 11 ins Bett. Wie lahm! Die Google Maps Prognose mit 33 Minuten zu Fuß rechnete nicht MILLIONEN VON CHINESEN UND BESOFFENEN AMIS mit ein. Ellbogen vor und Gas! 5 Minuten vor der letzten Show war ich dann da. Ja und hat sich gelohnt: Eine Mischung aus beleuchteten Wasser- und Flammenwerfern (letztere leuchten von selbst) simulieren einen Vulkanausbruch. Das ganze geht dann so 5 Minuten. Sehenswert! Etwas aufgemuntert doch noch was cooles gesehen zu haben bin ich dann nochmal ins Mirage rein, holte mir einen Serious Strawberry für $7 beim Starbucks und überlegte ob ich nicht doch kurz an einem Kartentisch Platz nehmen will. Aber das Publikum. Ne. Ich fand niemanden der sympatisch aussah. Weder von den Dealern – Die gucken alle als haben sie MEGA FREUDE an ihrem Job – noch an den Spielern. Chinesen, aufgetakelte Pärchen, graue Haare, oder aufgepumpte Ami-Machos.

Also ab ins Bett. Las Vegas… Mit ner Gruppe zum Party machen: Gerne. Als Paar vielleicht auch – wobei ich nicht sicher bin was man dann hier will? Wenn man komplett irre ist und denkt mit spielen reich werden zu können: Ab hin da. Aber alleine? Nope.

Am nächsten Morgen ging es dann verhältnismäßig spät los Richtung Valley of Fire. Keine gute Idee. Es waren irgendwas über 35°C und UV Index EXTREM. Ich verstehe woher der Name kommt: Nicht von den roten Steinen, sondern von dem FEUER was von oben, unten, der Seite – eigentlich von ÜBERALL auf einen brennt! Ich ließ mich aber dennoch nicht davon ab fast jeden der „kurzen“ 1 mile hiking trails zu machen. Und es hat sich auch gelohnt. Eine fette Eidechse und jede Menge rote oder andersfarbige Steine. Ein Freund meinte „rote Steine halt… meh“. Maus meinte „Der Hit! Musste sehen!“. Ich muss zugeben: Ja doch, Steine halt, aber besser als Bäume halt. Ein paar der doch sehr bunten Formationen lockten mich dann trotz der 35°C näher an sich ran. Ich scheine mehr ein Stein-Fan als ein Baum-Fan (Sequoia) zu sein 😛 – wobei letztere immerhin Schatten spendeten. Aber Steine bieten auch mehr Chance auf Eidechsen, Schlangen und Spinnen. 😉

Total verschwitzt und mit den bekannten 6 Lagen Sonnencreme freute ich mich auf den kostenlosen Campingplatz den ich in der WikiCamps App fand. 30 Minten fahrt stand ich vor dem Lake Mead. Ja, schön! Aber… Was machen die fetten schwarzen Allrad RAM Karren hier? Was machen ne handvoll Typen hier und ne handvoll da? Was macht die offene Sporttasche mit Klamotten und Bikini daneben auf dem Boden fernab vom See, fernab von Autos? Nope. Das war evt einer der Momente wo alleine reisen sicherer als in ner Gruppe sein kann. Man traut sich weniger und fährt ganz nach: Better be safe than sorry und hau hier schnell wieder ab! Also doch nochmal ne Stunde fahrt zum nächsten Government Campingplatz für $20 die Nacht. Letztendlich war dieser auch kostenlos wein der Empfangsbereich neu zementiert wurde. Cool 😀 Ab in See, leider keine Dusche. Abendessen und ab ins Bett. Morgen dann zum Grand Canyon oder so…

Schießen, Sequoia und Death Valley

Für alle die sich fragen ob ich das Schießen mit dem Kollegen aus/in Fresno überlebt hab: Ja 🙂
Irgendwie hatte er ja erst was von einer Shooting Range zwischen irgendwo und irgendwo erzählt, wir waren dann aber doch bei der, in der er als 10j Junge (damals waren die Gesetze noch anders, normal ab 12) das Erste mal Ballern war. Mit Zeitungsartikel etc. Dabei hatten wir seine 2 alten Dienstwaffen (Ja, ich habe interessante Arbeitskollegen :)), eine Glock 45 und eine Glock 9mm. Nicht so ganz das erste mal eine Waffe in der Hand, hatte die Teile schwerer in Erinnerung. Aber das erste mal eine geladene! Scheiße ey, mit dem Teil kann man Menschen töten! (Nagut, kann man mit einem Kugelschreiber auch…) aber you know what I mean. Er mir kurz gezeigt wie man lädt und auf was es so ankommt. Immer nach vorne, Finger erst an den Abzug wenn man am zielen ist etc. Also erstmal laden, kennt man ja aus Spiel und Film, klick klick klick klick. Voll. DENKSTE! Die erste Patrone geht ja leicht, aber dann. Diese verdammte Feder wird mit jeder Kugel immer fieser. Also für mehr als 6 muss man schon echt Muskeln im Daumen haben! Dann der erste Schuß. BAM. Direkt in die Brust von dem Papiermännchen. Scheiße ey, noch nie geschossen und ich hätte direkt aus ~3m Entfernung jemand töten können. :-O Über die Magazine hinweg haben wir versucht meinen „immer zu weit links unten“-Fehler zu verbessern. Fester greifen, Daumen etwas mehr hoch, Abzug sanfter drücken, irgendwie erfolgslos. Wahrscheinlich war das Teil einfach nur verstellt 😛 Dennoch. Mausetot und ein paar Headshots waren dabei. Und verdammt. So real wie es sich am Anfang angefühlt hatte wurde es nach ein paar Minuten schon mehr ein Spiel, wie eben Dart. Wie kann ich meine Technik verbessern um noch besser in den Hirnstamm (Sein Zitat: „That shoot was a direct kill!“) zu treffen?! Wer macht mehr „Punkte“. Nochmal die 9mm vergleichen… Doch sehr krass wie eine Waffe, gebaut zum Töten hier als Hobby, als „Spiel“ als „Man freut sich schon total drauf es den eigenen Kindern beizubringen“ (Ich habe ihn gefragt) gehandhabt wird. Und zugegeben: Es hat mir auch Spaß gemacht. Aber ich bleibe dann daheim doch mehr bei meinen Killerspielen als einen Jagdschein zu machen (Braucht man doch in Deutschland um im Schießstand zu schießen, oder?). Und ich hoffe die Sprengstoffkontrolle am Flughafen dreht nicht am Rad. Ich hatte meine Cam mit im Schießstand. Vielleicht nicht ganz so klug…

Die Nacht vor dem Sequoia National Park (und nicht Forest, das sind 2 unterschiedliche Gegenden) ließ ich mich erstmal von winzigen roten Ameisen, die auftauchten nachdem ich dort vor dem Camper stand, in den Fuß beißen. Google sagt Red Fire Ants – LECK MICH SO KLEIN UND SO AUA! Drecksviecher! Zum Glück aber keine Australischen 😉

Die Nacht hatte ich dann auch direkt einen Pistolen Albtraum: Ich hatte mit dem Schuss der Pistole auf irgend so ein Holzschild gezeigt/geschossen und die Kugel ist weiter in ein offenes Fenster und hat einen dicken Mann getroffen. Die Klage und Ermittlungen zogen sich danach ewig hin ob es ein Unfall war oder nicht. Scheiß Waffen!

Mit wenig Schlaf ging es dann in aller Früh nach einer kalten Dusche in den Sequoia Park. Gate nicht besetzt, beim rausfahren zahlen. Selbes Spiel wie beim Yosemite. Parkplatz kein Problem. Ich wanderte zu dem größten Baum der Welt, nicht höchsten und auch nicht dicksten aber der mit dem meisten Holz. Aha. Hatte mir den größer vorgestellt. So gehyped wie der war. Nach diesem hab ich mir dann noch einen leichteren Wanderweg aus dem Park rausgesucht und bin doch wieder 4 Stunden zwischen Bäumen entlang gelaufen. Und ja: Diese Sequoias sind doch eindrucksvoll groß! Mir kamen andere auch größer als dieser Hype-Baum da vor. Also für mich spielt da doch die Länge eine Rolle 😛 Dennoch, nach ein paar Stunden hatte ich dann doch die Schnauze voll vom Hals nach oben strecken und von großen roten Bäumen. Irgendwie glaube ich viel mehr kann man in dem Park auch nicht machen. Ok, die Bäume sind über 3000 Jahre alt. Sehr eindrucksvoll. Aber… Kein Wasserfall, nur kleine Bäche, nix zum drin schwimmen. Ich glaube 5-6 Stunden war ich in dem Park, dann bin ich am frühen Nachmittag wieder ins Auto und habe fies die Meilen geschruppt.

Ich glaube ich habe 5 Stunden lang nur Autobahn mit Büscheln und viel von nichts rechts und links gesehen. Immerhin mein erstes Tumbleweed! Gekommen bin ich bis ins:

TAL DES TODES!

Ich hatte mir einen hochgelegenen, kostenlosen Campingplatz ausgesucht und kam kurz vor dünster dort an. Kurz mit den „Nachbarn“ gequatscht. (Insgesamt waren vielleicht 4-5 Autos auf dem ganzen Platz.) und nach ein bisschen Sterne gucken direkt hingelegt. Die Sterne von dort sind wie… ihr kennt es aus Australien. Seen that, checked.

Wieder um 5:30 wach bin ich frierend bei 12°C aufgewacht und wollte nichts wie runter in dieses Death Valley wo es soooo schön warm ist. (Hochgelegen ist kälter… Warum?). Wieder mal viel zu früh angekommen, der Pool mit Dusche für $4 hatte noch über eine Stunde zu. Dafür auch das $20 Gate 😉 Also weiter gefahren, Sanddünen, mehr Nichts und Aussichten auf Nichts mit Felsen. Langsam wurde es auch immer wärmer und wärmer. Und mein letztes Ziel sollte das Badwater Basin sein. Damals wollte wohl jemand seinen Esel trinken lassen, dieser wollte nicht weil es salzig war und der Typ meinte „This is bad water“. Der Ort ist dennoch interessant, da er mit 855m unter dem Meeresspiegel der tiefste – und damit heißeste – Punkt im Death Valley ist.

So gegen 11 rum bin ich dann letztendlich wieder ins Auto und habe mich auf nach Las Vegas gemacht. Hier hatte ich ein billiges Hotel gebucht und mir den Abend für Irrsinn vorgenommen.

Yosemite Park – No pain no gain

Mittlerweile sind wieder 2 Tage rum. Montag war ja etwas scheiße, Dienstag dafür ganz cool. Am Mittwoch bin ich dann von der Küste weg und Richtung Yosemite Nationalpark gefahren. Ich dachte meine SIM Karte geht im Big Sur Park nicht weil dieser am Arsch der Zivilisation war. Doch als ich dann wieder dort ankam wo ich die erste Nacht gepennt hatte (Da hatte ich LTS und WLAN vom Hotel nebenan) merkte ich: Mit der SIM stimmt was nicht. Also nochmal im Hotel WLAN eingeloggt und zuerst der Maus Bescheid gesagt, dass es mir gut geht. Schließlich war ich mittlerweile fast 2 Tage offline. Endlich hatte ich wieder Netz und alles Emails kamen rein. Die Abrechnung von der Tankstelle fehlte aber, bzw nur 85 Cent statt $73 – Hab ich jetzt die Tanke geprellt? Anrufen geht ja nicht: Die SIM verbindet ja nicht. hmpf. Also rein ins Hotel und dort gebeten bei der Tanke anzurufen: Jaja, die 85 Cent sind Autorisierung, der Rest kommt später. 2 Tage sind rum: Nix. Keine Ahnung.

Nächstes Problem: SIM Karte, Y U NO WORK?! Die vom Kollege versucht: Nix. Im Hotel gefragt wo ein T-Mobile Laden ist: Aha, im Ort um die Ecke. Hin und gefragt was da los ist. „SIM updated“ stand im System. Registriert auf eine seltsame Firma. Er könne nix machen. Ok, scheißt drauf. Neue Karte für $50 gekauft. Die 55€ für die Karte die 30 Tage gehen sollte und nur 14 ging hol ich zurück: Pro Tip: Einfach im Land eine Karte kaufen, nicht auf Empfehlungen von Freunden von Freunden vertrauen!

Also wieder online und mit vollem (noch unbezahlten) Tank ab Richtung Yosemite. Die Landschaft änderte sich auf den 218 Meilen mehrere male sehr Eindrucksvoll. Von Küste mit Meer zu Landwirtschaft zu wuscheligem Weideland mit einem riesen See – oh wow: Plötzlicher Drohnen-Stop mit RETURN HOME ASAP Warnung wegen Wind. Aber trotzdem eine geile Aufnahme! Schlussendlich wurde es wieder grüner und mehr Bäume. Gegen Abend kam ich dann auf einem Campingplatz kurz vor dem Yosemite Park an – natürlich wieder offline.

Da ich mittlerweile ein Frühaufsteher bin ging es Donnerstag um 5:30 los Richtung Yosemite Park. Kostet ja nochmal $30 Eintritt. Scheinbar nicht wenn man vor der Öffnungszeit am Gate ist. „Closed. Pass through.“ Well. Ok 🙂

Ab hier wurde es dann wirklich eindrucksvoll! Die Straße schlängelt sich an einem Fluss entlang und rechts und links klaffen steile Felswände empor. Dort wo ein Redwood Baum wachsen kann tut er es auch. Mitunter halt auch mal auf der Straße 🙂 Nach etwa einer Stunde fahrt kam ich dann am Picknickplatz im Park an und stand neben zwei weitern Autos und 2 Rangern alleine dort. Erstmal Frühstück mit Blick auf den Yosemite Wasserfall! Eindrucksvoll! Fest entschlossen zu wandern quatschte ich die Nachbarn im Jucy Camper an, die hatten eine Karte und empfohlen einen easy walk am Fluss entlang. Klingt langweilig. Ich will zu dem Wasserfall! 4 Meilen. Was soll schon kommen?!

Fucking hell! Mit Rucksack, 2L Wasser, Sonnencreme und Foto-Equipment bewaffnet dachte ich nach einer Stunde bergauf ich sterbe. Interessanterweise hatte ich hier überall LTE Empfang und konnte immer schön mit Leuten quatschen oder auf Google Maps sehen wie weit ich bin. Ca 1/10 geschafft. Ach du Scheiße! Egal, es ist 8 Uhr und ich habe den ganzen Tag! Es wurde steiler und steiler. Ich machte mehr und mehr Pausen. Radfahren über Stunden: Kein Ding. Aber bergauf laufen? Puuuh! Nach halber Strecke dann endlich der Wasserfall direkt vor mir: OMG! Leider konnte man nicht „rein“. Aber dafür weiter hoch. OK, let’s do this! Es brauchte weitere 2 Stunden in der prallen Sonne. Aber letztendlich kam ich oben an. Fucking Upper Yosemite Falls! Und es hat sich gelohnt! Die Aussicht auf das ganze Valley, der Half Dome direkt vor einem, der Wasserfall mit Regenbogen im Sonnenschein. Eigentlich unbeschreiblich! Die Bilder können es auch kaum wiederspiegeln!

Nach etwa einer halben Stunde oben ging es dann den ganzen Weg wieder runter. Diesmal nicht auf Lunge und Ausdauer aber verdammt! Meine Knie! Insgesamt war ich hoch und runter 6 Stunden unterwegs. 1300m hoch und 1300m wieder runter. Wieder unten angekommen dann ein Sprung in den eiskalten Fluss und kurz am Strand gechillt. Die Dämmerung stand an und so fuhr ich noch beim Tunnel View vorbei zum Glacier Point um den Sonnenuntergang am Half Dome zu bewundern. Auf dem Weg leuchtet plötzlich die Reifendruck-Warnlampe auf. UND ZWAR BLINKEND mit BEEPS. Geil. Reifenwechseln im dunkeln mit Schwarzbären nebenan. Na das wird ein Spaß. Angehalten, nichts gesehen, wieder rein und vorsichtig weiter gefahren: Lampe aus. Alles super. US-Cars. Jaja.

Mittlerweile 22 Uhr, stockdunkel und der Campingplatz zu weit entfernt stoppte ich am Highway 41 und nächtigte neben einem Hiking-Trail mit Mountain Lion Warnschild. Welch eine tolle Nacht! So auch der nächste morgen. 5:30 schnell wieder ins Auto bevor der Löwe mich frisst und Richtung Fresno. Dort wohnt ein Arbeitskollege. Aber wohl noch am pennen. Also kurzer Stop an einem Park. Mittlerweile doch schon 7 und angeblich sollte das Gate zum Park ab 7am offen sein. War es nicht. Naja, mal hinten im Auto warten, vielleicht kommt ja jemand. Tat es auch. Und zwar eine Frau mit Auto, welche Fotos von mir machte und sagte „no parking, I’ll call the Sherrif“. WTF? Alles klar, weg hier!

Mittlerweile sitze ich bei meinem Arbeitskollegen, hatte eine Dusche und einen Kaffee und fühle mich wieder wie ein Mensch! Heute wollen wir schießen gehen und heute Abend wahrscheinlich dann zum Sequoia National Forest und mir 3000 Jahre alte Bäume angucken.

Road tripping

Das letzte Wochenede im Luxus ist vorbei. Mittlerweile bin ich seit 2 Tagen on the road again.

Nach der Woche Business hatte ich noch eine Wanderung zum Coit Tower angetreten und bin dabei die 400 Stufen der Filber Steps hoch und später die Greenwich wieder runter. Lohnt sich definitiv! Wie eigentlich immer dieses „hoch“.

Am Montag hab ich dann zusammen mit Jan und Sina meinen Jucy Trainlblazer abgeholt. Zusammen sind wir dann noch zum geschlossenen Nasa Center und zum Google Gelände gefahren. Kiss and bye am Airport ein wenig später war ich dann ganz auf mich gestellt. Ich muss zugeben ich hatte ja doch ganz schön Panik davor nach diesem unwirklich unmenschlichem San Francisco. Aber hey, ich hab ein halbes Jahr Australien überlebt! Meine größte Sorge sind ja wirklich Entscheidungen ganz alleine fällen und keine Campingplätze zu finden…
Entscheidung Nummer 1: Fahre ich direkt zum Yosemite oder erstmal an die Küste? Auf Bildern sah die Küste irgendwie lahm aus. Aber warum wird der Highway 1 immer so hoch gelobt? Ach ne. Direkt zum ausgebuchten Yosemite! Doch als ich dann so am Flughafen war entschied ich mich doch nochmal um: Ab ans Meer!

Kurzentschlossen bin ich dann also Montag am späten Nachmittag nach einem Grund-Einkauf doch Richtung Highway 1. Ich wollte bis Big Sur kommen. War dann wohl aber nix. Auf einmal war es schon 19:30 und der Sonnenuntergang stand vor der Tür. Ich war allerdings noch 2 Stunden entfernt. So spät bis in die Puppen eine Küstenstraße entlang wollte ich dann auch nicht, also fuhr ich an den Strand bei Marina und beobachte den Sonnenuntergang über dem Meer. Archivement unlocked! Doch wo pennen? Nebenan war ein Campingplatz. Aber alles voll, nur ein full hooked für $95! Nein Danke! Nach einem plausch mit einem Einwohner vom Platz hab ich mich dann einfach auf der Straße zwischen Camping und Hotel niedergelassen. Nach anfänglichen Sorgen ob ich hier abgeschleppt werde schlief ich dann aber doch ganz gut durch.
Dienstag war dann sozusagen mein zweiter Tag im Camper aber eigentlich der Erste richtige Tag auf Tour! Ab auf den Highway 1 gen Süden und dabei den 17 miles drive gemacht – eine Straße für die man $10,25 zahlen muss. Aber hat sich gelohnt, viele schöne Aussichtspunkte. An einem kamenmir die Tränen als ich Krabben und anderes Getier im Meer beobachte und mich daran erinnerte wie die Maus in Australien damit Stunden verbrachte. Aber die kleinen Eichhörnchen konnten mich wieder etwas aufmuntern. Am besten ich lasse ein paar Fotos sprechen:

Weiter nach Süden! Ab zu den McWay Falls. Ein Wasserfall am Strand. Wo gibt’s denn sowas? Ich war fest entschlossen hier mit der Drohne zu fliegen und nachdem dies schon 2 Leute getan haben: Ab hinterher! Der erste echte Flug an einer Sehenswürdigkeit. Ein paar Sekunden schönes Material habe ich. Aber irgendwie auch nicht mehr.
Mittlerweile gut durchgebraten und doch ein paar Stunden im Auto überlegte ich ob ich noch die 3h Richtung Yosemite machen soll oder…. Ach, ich fahr mal zu dem Campingplatz bei Big Sur. Vielleicht kann ich ja mal duschen!
Günstige $35 ärmer hatte ich dann ab 14 Uhr einen Platz auf dem Pfeiffer Big Sur Campingplatz bis zum nächsten noon. Was tun mit meiner Freizeit? Klar, erstmal den hiking trail. Der kurze war zu langweilig, also doch mal den mit den 4 Meilen Bergauf. Wie weit sind 4 Meilen überhaupt? Zu lange für mich heute. Bis zum Ende habe ich nicht durchgehalten, die Sonne war einfach auch zu brutal so ganz ohne Wind! Der gesamte Kalifornische Wind ist nämlich NUR in San Francisco! Eine schöne Blase hab ich mir trotzdem gelatscht. Aber eine ebenso schöne Aussicht hatte ich auch! Eindrucksvoll hoch oben! Zurück am Campingplatz hab ich mir dann leckeres Chicken Curry gekocht und bin erstmal direkt 2 Stunden eingeschlafen. Jetzt um 21 Uhr sitze ich in meinem Penthouse (so nennt Jucy das Schlafabteil auf dem Dach) und tippe diesen Eintrag. Offline. Ganz schön K.O. mit Blase am Fuß und Kopfschmerzen und bin ich nun am zweifeln ob ich soviele Erfahrungen noch 12 weitere Tage durchstehe… Mal sehen wie weit und wohin ich noch so komme bevor ich sage „Ich nehm mir jetzt ein AirBnB und zocke mit Wlan, Dusche und gewohntem Luxus bis zum Heimflug!“ – Die Option gibt es ja auch noch. Aber weg vom Luxus: rein ins Abenteuer; das war ja eigentlich mein Plan.

San Francisco: checked

Tag 3 und 4, also das Wochenende waren wir etwas gemütlicher unterwegs. Viel Busfahren und etwas im Golden Gate Park wandern:

Schließlich stand der Umzug in das Hotel an und nun neigt sich eine ereignisreiche Woche dem Ende zu. Ich habe mittlerweile auch das Gefühl ich habe mehr in San Francisco gesehen als daheim.

Doch fangen wir vorne an:

Montag war introduction und das erste Mal dass man alle neuen Kollegen in einem Raum gesehen hat. Wow. Die Firma ist groß geworden! Das bekommt man aus seinem homeoffice so gar nicht mit. Danach hatten wir dann einen Ausflug mit einem cable car. Nichts ahnend hatte ich die Cam natürlich zuhause gelassen, schließlich kenne ich die Ecke ja schon. Tja. Nur hatte es kein Kabel sondern einen Motor und ist einmal durch die ganze Stadt und sogar über die Golden Gate Bridge gefahren. Ich habe mich geärgert, aber einfach mal die Aussicht wirken lassen statt immer Fotos machen ist ja auch schön!

Dienstag war Hotel und Meeting only day.

Mittwoch stand ja eh noch ein Ausflug an. Und japs hier hatte ich die Cam dabei. Wir fuhren wieder über die Brücke und waren 2 Stunden wandern im Tennessee Valley. Danach ging es zum Weinanbaugebiet Napa Valley und wir probierten Weine für $48 die Flasche. Unter uns: 3€ Dornfelder mag ich lieber. Abendessen gab es dann auch sozusagen im Weinfeld mit Sonnenuntergang. Nicht sehr spektakulär aber dafür kalt. Wie schnell es hier abends abkühlt!

In der Weinregion Napa Valley konnte ich auch mal die Drohne fliegen, mit Blick auf das Weingut V. Sattui. Noch keine Videos. Die kommen noch…

Donnerstag hatten wir interessante Vorträge von Leuten aus der Szene und das typische Firmen-Programm mit Abendessen und Alkohol.

So in etwa dann auch am Freitag mit Team Meeting im Hotelpool.

Tag 2 in San Francisco

Tag 2 ist rum, bzw eigentlich Tag 3 angebrochen. Geschlafen von 23-8 Uhr: Der Jetlag scheint überwunden. Das ging schneller als erwartet!

Gestern waren wir im Stadtkern etwas shoppen und etwas Tourie-Sightseeing. Gesehen haben wir das Ferry Building, Alcatraz von weitem, Robben am Pier 39, Fisherman’s Wharf, die Lombard Street, sind kurz mit dem überfüllten Cable Car gefahren und liefen durch das schon geschlossene Chinatown. Dann auf dem Heimweg einkaufen im Whole Foods und dank Amazon Prime 10% Rabatt bekommen – Verrückt! Auf jeden Fall hat sich gestern das MUNI Ticket für die Öffentlichen Verkehrsmittel gelohnt.

Auch auf dieser Tour, vielleicht sogar noch mehr als vorher, haben wir überall Obdachlose gesehen. Arm und reich direkt nebeneinander. Als Offenbacher/Frankfurter kennt man ja den ein oder anderen Obdachlosen. Aber hier ist das doch noch mal eine ganz andere Nummer. 🙁

Etwas schöner und ausgeschmückter hat das Sina in ihrem Blog.

Die nächsten Tage werden wahrscheinlich etwas ruhiger in den Blogs. Die ersten Kollegen sind gelandet und wahrscheinlich wird man sich mit diesen treffen. Spätestens Sonntag ziehen wir um ins Hotel – wo ein Frühstück $50 kostet!

Jetzt laber net so viel, zeig uns Bilder:

California here I come

Da bin ich nun – in Kalifornien! – mit 2 Arbeitskollegen/Freunden 4 Tage vor dem Business Meetup meiner Firma.

Aber erst nochmal zurück; warum überhaupt: Zweimal im Jahr plant die Firma ein Meeting mit allen Angestellten und Freiberuflern – damit man sehen kann wie groß neue Gesichter in diesem RL sind. Dieses mal stand – wegen einem neuen Investor – San Francisco auf dem Plan. Ja geil! Aber nur für ein 5 Tage langes Meeting 22 Stunden im Flieger sitzen und mich mit Jetlags quälen? Das lohnt doch nicht! Also spontan noch 4 Tage davor (mit meinen besten Kollegen) und sage und schreibe 2 Wochen hintendran (solo) gepackt. Mein Erster Urlaub so ganz allein… Wie das wohl wird? Aber dazu kommen wir in einer Woche…

Der 11 Stunden Flug war super angenehm. Felix – der Glückliche – hatte mal wieder Glück und 2 freie Sitzplätze neben sich. Dank der neuen Kopfhörer mit ANC fühlte sich es diesmal auch an: wie fliegen! Kein permanentes dröhnen mehr im Kopf! Jeden Euro wert!

Als Start der Reise wählten wir ein AirBNB zwischen Flughafen und Stadtkern. Für hiesige Verhältnisse günstig, zumindest wesentlich günstiger als das Hotel in das es nächste Woche geht. Der Gastgeber hatte uns vorab schon vor der „rude neighborhood“ gewarnt. Naja, wir sind ja zu Dritt. Was soll schon passieren?! Zugegeben: Bisher absolut gar nichts. Aber so ganz wohl fühle ich mich draußen irgendwie auch nicht…

Die Erste Nacht war dementsprechend kurz: Was war das für ein Geräusch? (Die Eingangstür führt direkt in mein Schlafzimmer) Warum ist das Licht draußen an gegangen? Wie viel Uhr ist es überhaupt? Die 9 Stunden in die Vergangenheit merkt man doch… Ich zumindest.

Mit einer Handvoll Stunden Schlaf ging es dann heute – Donnerstag – zu Fuß durch die Stadt. Auf dem Programm standen:

Balmy Alley – Graffity an Garagentoren

Mission Dolores Park – Park mit Hundefreilauf und Sonnenbad

Rainbow Crosswalk – Wie der Name es sagt, gelegen im „Gay Pride“-Viertel (@Maus – Das Bild ist gestellt, keine Angst 😉 )

Corona Heights Park – steep climb aber jeden Meter wert! Eukalyptus-Duft von den Bäumen und tolle Aussicht!

Buena Vista Park – Wildes Wäldchen mitten in der City mit – Achtung – Coyoten! (Und wir haben einen gesehen!)

Haight Ashbury – Das Alternativen-Viertel. Bisher mein Favorit vom Publikum her. Endlich „satan is my spirit animal“ auf T-Shirts statt 90er Baggy Pants 😉

Painted Ladies – Häuschen. Warum? Häuschen halt. Ok, schön sehen sie aus mit der Skyline im Hintergrund.

Unterm Strich viele, doch sehr unterschiedliche Ecken! Von arm und dreckig bis sehr wohlhabend mit Blümchen vorm Haus, mexikanisch, Gay Pride und alternativ. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Immer und überall ein Hauch von Marihuana in der Luft.

Morgen steht dann die Skyline von Nahem und der Hafen auf dem Plan.

Insgesamt von 11-18 Uhr, 12km zu Fuß unterwegs. Wetter 16°C mit 40km/h Wind – Wir haben alle Sonnenbrand. Gelungener Ausflug!