28.09. bis 30.09.2015 – Ziel Cape Tribulation

👠👔 Weiter ging es an der Küste entlang in den Norden. Großzügig umfuhren wir Cairns, da wir keinen Bock auf zu viel Touri-Stress hatten und hielten dafür in dem (Juchu! 😏) Touri-Städtchen Port Douglas. Eher ein schnieker Ort, so mit Lädchen, Häfchen und sprechendem Toilettchen. -> (‚Fahrstuhlmusik dumdidum‘) „You have got 10 minutes to leave the toilet.“ – Na wer da mal so Beschwerden hat, sieht ganz schön alt aus, wenn da auf einmal automatisch die Tür aufgeht. 😱 😂
Das war schon echt witzig, aber wir wollten ja weiter zum „Campground Ocean Safari“ am Cape Tribulation! Weil der Zeltplatz im „Daintree Nationalpark“ liegt, war allein die Autotour dahin schon toll. Serpentinenfahren durch den Dschungel! Yeah!
Dann kam die Überraschung: Der Dschungel des Daintree NP liegt echt press am Meer. (Ach, das ist ja praktisch! Da muss man sich gar nicht entscheiden! 😀) Unser ⛺️ fand ein Plätzchen am Rand des Waldes, das erste Guggel (in Deutschlandfarben gehalten) begrüßte uns und einen Pool gab es auch auf dem Platz. 🔨! (*Empfehlung) Wir gingen aber erstmal zum Beach und machten einen Strandspaziergang, bei dem wir schon total viele Krebse sahen und auch einige blau-lilane Quallen. -> Die Rezeptionistin meinte nur: „Ach, die Jellys sind nicht sooo schlimm … .“


🚤 Total aufregend war der nächste Tag auf zweierlei Weise, deshalb erzählen wir hier mal aus getrennter Perspektive:

🐭: Die gebuchte Schnorcheltour war eine der tollsten Sachen, die ich bis jetzt erleben durfte!!! Allein der Hin- und Rückweg mit dem Boot zum Great Barrier Reef war traumhaft. 🐬e (oder zumindest die Flossen) haben uns begleitet, das Wasser in der Sonne geglitzert …*schwelg
Am Riff selbst hatte das Meer einen Blauton, den ich noch nirgends gesehen hatte. Das Wasser war total klar und wir konnten die Meeresbewohner ganz deutlich sehen: viele bunte Fischilis und Korallen, Riesenmuscheln, Seesterne, Rochen und sogar einer 🐢 konnten wir hinterherschwimmen. Haie waren an dem Tag aus, Nemos auch.

🐝: Die gebuchte Schnorcheltour war eine der tollsten Sachen, die ich bis jetzt erleben durfte!!! Nur irgendwie bin ich nicht wirklich seefest 😲. Der Weg mit dem Speedboat war ja noch ganz lustig, aber dann ging es in’s Wasser. Und da lag man dann so… mit Vergrößerungsglas-Optik, Blick nach unten, schwankend in den Wellen (Wellchen) und kämpfte mit Salzwasser im Schnorchel. Kaum war der erste Adrenalin-Rausch vorbei meldete sich dann der Magen: „Hirn, irgendwas stimmt hier unten nicht so, es schwankt!“. Den Rest der Zeit verbrachte ich dann auf dem Boot… Dennoch: Das Riff ist WAHNSINN. Ich erinner mich zwar kaum an mehr als die riesige Schildkröte, wie sie 30 cm entfernt von mir irgend ein See-Zeuch futterte, aber die Erinnerung reicht auch schon! Mein Tipp für andere: Probiert das mit dem Schnorchel erstmal am Ufer und gewöhnt euch an diese seltsame Atmung und verzogene Optik und DANN fahrt raus. Aber macht es auf jeden Fall! Selbst ~10 Minuten sind es wert!

Den restlichen Tag konnte Felix sich mit seiner 📷 austoben und mehr als genug Bilder von Krebsen am Strand machen. In den Korallenriffs, die nun wegen der Ebbe zurückgeblieben waren, konnten wir aber noch ganz viele andere Wasserviecher sehen! Abends war wieder alles so gut, dass wir noch’n fetten Aussie-Beef-🍔 fressen gingen. Mehr hoch als breit, mit roter Beete – etwas gewöhnungsbedürftig (da zu gesund! 😉), aber ganz gut.

Bevor wir losfahren wollten, entdeckten wir dann noch eine kleine Spinne am Auto. Macht ja nix, wir sind ja nur in Australien… Auf Nachfrage, was das für ein Monster sei, bekamen wir die Auskunft: „Huntsman spider„, ungefährlich, aber groß und schnell. Jo, so schnell, dass man sie nicht vom Auto weg bekam. Sie begleitete uns somit die nächsten paar Tage und saß immer mal an einer anderen Tür… 😬

🌿🗼 Am nächsten Tag fuhren wir nun wieder in den Süden und machten im Daintree NP noch einen Abstecher zum „Jindalba Boardwalk“. So heißt ein Park, in dem man für viel Geld eine lustige, audio-guide-geführte Tour durch die verschiedenen „Stockwerke“ des Regenwaldes machen kann. Im wahrsten Sinne war der „Canope Tower“ der Höhepunkt des Tracks, wo uns ganz oben Vogelnester erwarteten. Im Nachhinein war der Pfad zwar lehrreich, aber die ganze Sache zu teuer.

🐊 „Tschüß Daintree Rainforest!“ hieß es dann. Aber die Krokodile im Daintree River wollten wir uns noch geben! 😀 Die Bootstour war preiswert und echt ok. Kein Wort von dem Aussie-Führer verstanden, aber dafür vier Krokis gesehen. Der Typ ist mit dem Bootchen sogar richtig nah ran, fast schon zu nahe. Ein Krokoviech war definitiv aggressiv unterwegs! Respect vor den Überlebenskünstlern, respect!

Zur Übernachtung (in einem Bett!) zog es uns wieder nach Port Douglas, vorher noch nice Kochung und den einheimischen Gastgeber haben wir auch noch über Zeug ausgequetscht. U. a. kam da heraus, dass ganz Queensland nur EINEN Stromanbieter hat! (Diese Aussies …)

26.09. bis 27.09.2015 – Hinfahrt Part 2

Am nächsten Morgen gingen wir dann erst dem Geplätscher nach und sahen den schnuckeligen Murray an. – Schön. Aber abgesperrt isser, weil es da wohl schon Unfälle gab. 😳 Vor der Abfahrt noch schnell ein Bild gemacht, wie die Aussies so campen:

🏰 Auf jeden Fall fuhren wir weiter die Küste hinauf Richtung Innesfail zum „Paronella Park“: Hier hatte in den 30igern ein gewisser Herr Paronella eine Burglandschaft nach spanischem Vorbild um den „Mena Creek“ erbauen und gleich noch einen Dschungelpark drumherum erstehen lassen – den heutigen Campingplatz nebendran aber nicht. 😉 Wer Lust auf eine romantische Atmosphäre mit moosbedeckten Bauten an einem Wasserfall hat, könnte dort durchaus verweilen. Uns war die Aussicht von der Hängebrücke aus romantisch genug, Fotos für’s Familienalbum und weiter ging’s.

„Wasserfall-infiziert“ begaben wir uns zu den „Josephine Falls“. Coole Sache (im wahrsten Sinne), denn an diesem Wasserfall konnten wir wieder planschen gehen wie am „Crystal Creek“. Die 🐝 schwamm gegen einen größeren Wasserstrahl an (wie eine elektronische Gegenschwimmanlage, eben nur in natura), ich kämpfte gegen so eine Art Fliegenbremse an. Irgendwas Goldenes schimmerte da auf dem Wasserboden und in Felixer erwachte sofort der Goldgräber!💰 Leider sahen die Goldstücke an der Luft gar nicht mehr so golden aus. Also, Goldrausch und Dollarzeichen aus Felix Augen verschwunden – doch wieder arbeiten gehen … 😩

Felix: Ich behaupte nach wie vor, dass das Gold war. Nur eben viel zu wenig… 🙁

Auf dem weiteren Weg nach hinter Cairns sahen wir vieeele Zucker- und 🍌felder. Der Zucker wird in kleinen Waggons abtransportiert, so dass die kleinen Zugschienchen dafür immer mal wieder den Weg der Autobahn kreuzen. Es wurde dunkel, und weil wir ja jetzt doch keine Millionäre werden würden, schliefen wir unter der Brücke … äh nein, im Auto. Im Auto am Strand. Ohne Menschen in den nächsten 15km. Wir hatten Glück und es war 🌑! Wunderschön so mit Sand, Meer und Mondschein!

Felix: Das war die Nacht mit eurem „Blutmond“. Leider nicht so blutig, oder zu früh(?). Auf jeden Fall ist das eine Bild 20 und das andere 124 Sekunden belichtet. Etwas zu lang? Wirkt schon etwas skurril…

26.09. bis 27.09.2015 – Hinfahrt Part 1

🚙 Am Samstag ging’s endlich los zu den Regenwäldern bzw. los in Richtung „Cape Tribulation“ (, unser nördlichstes 🏁 an der Ostküste Queenslands)!

💦 Als Erstes waren die „Wallaman-Falls“, der höchste einstufige Wasserfall Australiens, dran. Er liegt im Weltnaturerbe-Gebiet der Feuchttropen von Queensland im „Girringun-Nationalpark“ und hat eine Höhe von 278 m. (- Schön aus wiki rauskopiert. 😉)
Da es länger nicht geregnet hatte, sah der Wasserfall irgendwie schmächtiger als erwartet aus, aber die Höhe war echt beeindruckend!

Dann fuhren wir weiter zum „Girramay-Nationalpark“ (💡Ahaaa! … wie wiki uns eben gerade aufklärte … ). Auf dem Weg dorthin sahen wir viele Steaks 🐄 am Straßenrand und auf der Straße selbst.

⛺️ Wir wollten eigentlich nur einen Zeltplatz zum Übernachten finden und landeten auf dem genialen Campground bei den „Murray-Falls“. Beides echt empfehlenswert: Nachdem wir bei einem lustigen, russisch-australischen Pärchen „notkochen“ durften, konnten wir mit dem leisen Plätschern des Wasserfalls friedlich einschlummern.

Urlaubszeit!

Morgen geht’s los: Das Auto und der Schnorchel-Trip sind gebucht! Unser erster Urlaub im Urlaub im Semester steht an.

Wir werden in 3 Tagen ca. 500km von Townsville in Richtung Cape Tribulation fahren, auf dem Weg an Wasserfällen campen und am Ziel im Great Barrier Reef schnorcheln. Wir haben sicher 20 Location herausgesucht und haben 9 + 2 halbe Tage dafür Zeit.

Es könnte also bis 6. etwas still werden, dafür wird meine Speicherkarte (64GB) danach sicher voll mit Bildern sein.

Bis dann 🐙

31.08. bis 13.09.2015 – Natur und Kultur rund um Townsville

🏠 Hier im Häusle hatte Amy, unsere room-mate Geburtstag und feierte natürlich eine Grill- und Poolparty. – Beim Geschenkekauf ist ein exklusiver, teurer 3er 🍺 unserer Favorit gewesen.
Es waren viele Studenten und wir WG-Leute da. Alle nett, aber wir hatten schon das Gefühl, kommunikationstechnisch etwas raus zu sein. – Man müsste eben viel mehr Englisch reden!!! 😇
🚗 🌿 Einfach toll war der erste Tagesausflug zu den „Little and Big Crystal Creeks“ im Paluma-Range-Nationalpark mit einem gemieteten Auto. – Respekt! Felix ist echt gut und immer schön LINKS gefahren. 👏
Und sowieso werden dort wohl alle Sehenswürdigkeiten immer brav mit Autos angefahren, so dass man sich nur noch ein Paar 100 m zu Fuß den Weg „entlangschleppen“ muss. Tse! Wandern geht dort wahrscheinlich nur nach wenigen Routen oder halt querregenwaldein. – Ich muss gestehen, dafür bin ich nicht mutig genug. 😁

💦 Little Creek ist ein Wasserfällchen, das mitten durch den Regenwald den Berg hinunterplätschert. Dort, wo das Wasser hinunterfließt, haben sich – wohl im Laufe der Zeit – Steinfelsen gebildet. (Wat weeß ich. Binsch Geograph oder wat?!)
Da wassertechnisch nicht so viel los war, musste Kleinjana natürlich darauf herumklettern.
– Und dann passierte es: der Angriff des Todesfrosches!!! 🐸 😱 Naja, eigentlich habe ICH ihn ja angegriffen, als ich beim Abstützen von Stein zu Stein versehentlich in/ an ihn hineingrabschte. Es folgte ein Quietschen und ein vor Ekel Schütteln der Hand meinerseits … (Bäh! Was war das für eine Konsistenz? Und woher kam die?) Von Felix kam ein seltsamer, irgendwie hilfloser Blick. Beim NachSherlockHolmesEn des Todesangriffs entdeckten wir dann diesen echt super getarnten Frosch (siehe Bild). Während ich mir Gedanken über eine eventuelle Vergiftung machte, konnte Felix ein Paar schöne Bildchen für sein Fotoalbum machen. 😏 Am Ende alles gut! Nix passiert. Irgendwie unspek(t)ulär …


Nach diesem „lustigen“ Wasserfallerlebnis fuhren wir zum Big Creek
und das war eines der tollsten Sachen, die wir bisher gesehen hatten:
Da waren smaragdfarbene Lagoonen und Steinrutschen auf verschiedenen Ebenen des Berghangs. Das nenne ich mal Wunder der Natur! 😀
(Ob sich der Erfinder der Spielplatzrutschen davon hat inspirieren lassen?)
Hui! Wir konnten wirklich rutschen (, weil die Steine mit einer leichten Moosschicht bedeckt waren)! Handtuch braucht man eigentlich nicht, weil die Steine warm sind. Auch hier hatte Felix seinen Spaß beim Viecher-Fotografieren.
🔨! Da fahren wir definitiv noch mal hin!!!

🎸 Gestern waren wir in einem Steakhouse zum Liveauftritt von vier „Bomben-Metal-Bands“. (So 💣, dass wahrscheinlich nur die ganzen Bandmitglieder mit ihren Chicks die Bude füllten + uns …) Eine der Bands verzichtet sogar auf einen Sänger, weil die’s wohl nicht nötig haben. („We don’t need a singer!“ steht auf deren Seite). Wir überlegten, ob es nicht genau umgekehrt der Fall sein könnte. 😜 😂 Aber einem geschenkten Gaul … Davon abgesehen, dass es for free war,
war es für uns musikgeschmacklich eines der wenigen Events auf diesem Kontinent. Aber der Abend war supi! Wir trafen dort noch eine Studikollegin von Hummelchen und einen Einheimischen, die mit uns auf der gleichen Humorwellenlänge liegen. Wir hatten einen amüsanten Abend! 😊
En plus, der Bierpreis war so ziemlich mit dem aus dt. Locations identisch.
Nice war auf dem Rückweg wieder mal der Sprint über die vierspurige Schnellstraße! – Man scheint hier wohl auf Fußgängerampeln/ -wege wenig bis gar keinen Wert zu legen. (Zum Glück waren wir nicht betrunken!)

17.08. bis 30.08.2015 – (Auch mal) Raus aus Townsville!

🌄 Eeeendlich hat es mal geklappt und wir konnten Townsville etwas entfliehen! „Magnetic Island“ ist eine echt empfehlenswerte Insel, weil dort noch mal anderes Gesteinsgedöns und andere Viecher (siehe Bilder) vorhanden sind als im Ort.
Unsere Buschland-Steinfels-Eukalyptus-Wanderung führte durch den National Park zu einem höher gelegenem Fort, von dem aus man wundervolle, blaue Buchten betrachten kann. Für die leicht anstrengende Wandertour wurden wir von 🐨-Mamas mit Baby entlohnt. Wow! Wir hatten noch nie Koalas in Freiheit lebend gesehen – tot auch nicht! 😆

Ein bisschen fies waren die „Sado-Wanderschilder“, denn sie haben nicht die wahren Entfernungen angegeben. Hat da auf dem ersten Wegweiser „100 m zum Fort“ gestanden und auf dem nächsten „200 m zum Fort“. – „Nur noch x Kilometer …“ – Ja ja, wer’s glaubt … Aber hey, egal! No worries! 😏
Wir haben es dann leider nicht mehr zu den Buchten geschafft, deshalb wollen wir unbedingt noch mal nach Magnetic Island. Dann aber für mehrere Tage …
🌊 Rockpool – saucool! Wir gingen auch endlich mal an den Rockpool am Meeresstrand. – Seltsam dieses Objekt: Ein Wasser am Wasser … Es handelt sich dabei um ein (kostenloses) abgetrenntes Schwimmbecken, das gefiltertes Meerwasser beinhaltet. Das kommt mir sehr entgegen, denn im Gegensatz zu Felix bin ich nicht so risikofreudig/ lebensmüde und würde im Meer herumschwimmen. Hier war es einfach mal toll, längere Zeit zu schwimmen ohne die große Angst vor gefährlichen Tieren. (Man weiß ja nie, was da gerade so für Wasserviecher rumkreucht und fleucht … ) 🐊 🐙

 

🔭 Lange schon habe ich nach diesen australischen Kängurus Ausschau gehalten, weil Felix die irgendwie vorwiegend nur in Campusnähe gesichtet hatte. – Und zack! Auf einem unserer Spaziergänge am Fluss entdeckten wir eine Gruppe der „Roos“. Also ewig gesucht, dabei sind die Hüpfviecher quasi gleich bei uns um die Ecke zuhaus. 😀

📆 Ansonsten können wir es nicht recht glauben, dass wir fast 2 Monate hier sind! Wir haben hier schon so unsere Gewohnheiten entwickelt, strecken mittlerweile auch mal die Füßchen (mit unserem Mittagessen in der Hand) in den Pool und bei Coles gehören wir schon zum festen Kundenstamm , der neuerdings kurz vor Ladenschluss Reduziertes abgreift. 😉

Würdest du nach Australien auswandern?

So nach einem Monat werde ich öfter gefragt: „Und? Wie isses da unten so? Könntest du dir vorstellen da zu leben?“

Bisher: „Könnte ich schon, aber Schland ist doch bisher noch meine erste Wahl.“ Warum das? Australien ist doch soooo toll! Naja, so langsam bekomme ich hier die Probleme mit:

Wasser kommt aus einem Stausee und der ist aktuell auf 38% runter. D.h. Sparmaßnahmen Level 1 sind in Betrieb: Nur 2 mal die Woche darf der Rasen gegossen werden. Naja, auch mehrmals hilft nix wirklich, das Gras hier ist nicht wirklich schön. Die Bürger haten allerdings in den Kommentaren, dass die Stadt an anderen Stellen so viel Wasser verschwendet, und dass man doch letztes Jahr für viel mehr öffentliches Wasser gezahlt hat, Steuerrückzahlungen gibt es natürlich nicht. Außerdem schmeckt es nach Chlor. Pfui bäh! Naja, man gewöhnt sich dran. In Deutschland trink ich dann auch einfach aus’m Schwimmbad. Nomnom.

Reden wir weiter über öffentliche Gelder: Straßendienst? Gibt’s hier nicht. Keiner macht die Straßen sauber. Da ist es zwar schön, dass es „manchmal“ fette Radwege gibt, aber die sind so voll mit Dreck und Glas, dass ich nach 1 Monat schon 2 Platte hatte. Meine Kommilitonen je Einen. Außerdem gibt es nur sporadisch Bürgersteige und die Radwege enden oft einfach auf einer dreispurigen Straße ohne weiter zu gehen. Danke. Dafür gibt’s an allen Ecken und Enden kostenlose Trinkstellen und E-Grills. Wo ich dann öffentlich kein Bier zu meinem Gegrillten trinken darf…

Aber alles ist schöner als Deutschland und die Asyl-Debatten? Rassismus-Probleme gibt’s hier auch. Wobei ich nur das Naserümpfen gegen die Natives mitbekomme. Das ist eh alles so eine schizophrene Sache. Einerseits hör ich mir in der Uni an, dass es deren Land ist und wir um Erlaubnis fragen müssen, wenn wir eine ihrer Grenzen überschreiten, andererseits lese ich Artikel über Rivers Acts, die den Natives Rechte um die Flüsse herum wegnehmen. Und von dem was man so von Einheimischen aufschnappt, reden wir mal gar nicht.

Einkaufen: WOHER BEKOMME ICH EINEN MIXER? Ich habe es jetzt 3 mal in 2 Supermärkten versucht. Fehlanzeige. Einfach bei Amazon bestellen? Gibt’s hier nicht! Also bleibt eigentlich nur eBay und dort dauert ein Päckchen aus Sydney gerne mal 3 Wochen (War sogar 1 Tag langsamer als aus Hongkong). Da bin ich mit Amazon Prime doch Besseres gewöhnt. Und Worst-Case kann ich auch mal nach Frankfurt fahren und dort alles bekommen. Hier? Stockland, BigW, K-Mart. Was es da nicht gibt, gibt’s nicht. Pech.

Die Entfernungen… Wo sind die Clubs in dunklen Kellergewölben? Wo die Festivals auf einem Acker am Waldrand? Wo all die schwarz gekleideten, Bier saufenden Gestalten? Ja, cool: Am 1. Okt spielen Behemoth hier im Land… In Brisbane… Sind ja nur 1352km. 🙁

Allgemein, irgendwie fühlt sich das australische Leben im Haus und draußen (insoweit man es bei der Sonne dort aushält) einfach etwas weniger komfortabel als das Deutsche an. Und ich bin nicht sicher, ob dass an dem 1/2 Million AUD US-Style-Papp-Haus liegt. Das Haus in Melbourne, mit einem Thermomix in der Küche kam mir ähnlich vor.

Hier Urlaub und Sightseeing machen, ja gerne! Mit Wildlife Fotos auf Reddit Karma farmen, super. Hier LEBEN? Das muss ich mir dann doch 2 mal überlegen. Warten wir’s mal ab wie ich denke, wenn ich nach 6 Monaten im Januar in den deutschen Winter zurückkomme… 😀

Hier Leben zu wollen hinge wahrscheinlich mehr vom Job und den Leuten in der Firma ab. Lieber am Rand von Melbourne oder Sydney und nicht in T-Ville. Gerne etwas komfortabler, so mit Auto und echtem Schreibtisch-Stuhl und ohne Sprungfedern in der Matratze. Ja vielleicht… Aber Deutschland ist auch toll!

03.08. bis 16.08.2015 – Townsville, erste Ausflüge

„Stockland“ – Das Schockland! Wir besuchten dann doch mal dieses Monster von Einkaufszetrum mit 180 Läden. Zum Glück gibts es an den Eingängen Lagepläne für dieses Labyrinth der Meister! 😅
Ich habe nämlich dringend Kram aus der Pharmacy (dm) gebraucht. -Gab es leider nicht. Noch nicht mal auf Bestellung!
Wir entdeckten dort einen Laden der an einen „REAL“ erinnert. Gut zu wissen, denn wir wollten backen und hatten kein Rührgerät und Waage! (Haben wir auch jetzt noch nicht – ging per Augenmaß und guter, alter Handarbeit). Wir fanden durch die Backaktion heraus, dass es „selfgrained flour“ gibt. Da ist dann im Mehl schon das Backpulver drin. Seltsam – Hat aber funktioniert! 🍰 😊

🏆 Endlich bestiegen wir mal den „Castle Hill“. Ist nicht hoch und hört sich auch süß an, aber wer unbedingt den „Goat Track“ nehmen muss, findet den nicht mehr so niedlich! Bei den gefühlten 1000 Treppenstufen mutiert man auch echt zur (Mecker-) Ziege! 🐐 Aber es hat sich total gelohnt (wie man in Felix Beitrag weiter unten sehen kann). Sonnenuntergang auf der einen und den Mondaufgang auf der anderen Seite.
Auf dem Rückweg wollten wir noch einen der berüchtigten Burger in der Brauerei verspeisen. -Leider fehlte mir der Perso und so konnten wir nicht reinkommen (Perso-Securities)!
🌴 Top war der Spaziergang am Fluss entlang, über die Turtle-Bridge, durch den Palmengarten (kostenlos) und zurück! 😀 War ein super Ausflug, den wir auf jeden Fall wiederholen werden!
📷 Letzte Woche konnte man Kunstwerke aus unterschiedlichen Materialien am Strand bestaunen. Darunter war viel Viechgeviechs, das wir hier schon genannt haben. Reizvoll war für uns die damit verbundene „Photographic competition“.
Da Felix und ich ja gerne fotografieren (und auch von dem Gewinn von 500 AUD nicht ganz abgeneigt waren), machten wir Bilder und sandten diese ein. Mal schauen, was dabei herauskommt…
Während Felix hier so vor sich hinstudiert, wende ich mich nun der Arbeitssuche zu.

Wanker, Ameisen und andere einheimische Lebewesen

Diese Woche hatten wir noch eines dieser Welcome-Events. Auf dem Radweg dorthin fuhr neben uns ein Proll-Auto, machte eine Vollbremsung und fuhr mit Vollgas wieder los. Wie ich aus meinem Australien-Reiseführer gelernt habe machte ich die typische Handbewegung für den australischen Auto-Fahrer (Eine lose Faust, der Arm leicht angewinkelt und eine langsame auf- und ab-Bewegung): Wanker! Scheint er verstanden zu haben, denn er fuhr links (ja, das ist immer noch seltsam) ran und haute den Rückwärtsgang rein. Dann verließen sie ihn aber (was sollte er auch gegen 2 Kerle auf dem Rad machen?) und fuhr weiter. Tja, Idioten gibt es auch Down Under.

In der Uni angekommen wurden wir von einem Aboriginal ein wenig auf dem Campus rumgeführt. Unter anderem zeigte dieser uns (essbare, nach Zitrone schmeckende, viel Vitamin-C!) Ameisen, die an Bäumen leben:

Sehr lange blieb ich dann aber auch nicht mehr bei dem sonstigen socializing Kram. Irgendwie habe ich derzeit eine leicht misanthrope Phase. Evt. Teil vom Culture-Shock? Dafür war ich dann heute mit Jana am Ross-River spazieren und wir haben eine Art Freiluft-Palmengarten gefunden. Echt schön da!

Leider war die Tropen-Region wegen den Fledermäusen* gesperrt. Siehe Bat breeding plague forces council to shut half of park. Die fliegen jeden Abend zu Hunderten über unser Haus hinweg! Ich habe ja schon mehrfach versucht die im Sonnenuntergang zu knippsen, aber das war nie so erfolgreich. Dafür haben wir die heute in dem Park gesehen. WOW!

*Graukopf-Flughund (Pteropus poliocephalus): Seine Flügelspannweite umfasst oft einen Meter, in einzelnen Fällen bis zu 1,5 Meter. Quelle: Wiki

Auf dem Rückweg am Fluss entlang sahen wir dann noch die üblichen Viecher: freilebende Wasserschildkröten, große Vögel, bunte kleine Vögel, 15cm große und leuchtend blaue Schmetterlinge, Schwarz-Rot-Gold Truthähne, nasse Wasservögel. Halt so das Geviech, dass man hier „Jeden Tag“ sieht 😃